Seit einigen Jahren hat Kalman Fenyö die Jugendarbeit bei der SG Ottersweier/Großweier geprägt. Viele sportliche und organisatorische Impulse hat er gesetzt. So gibt es inzwischen ein durchgängiges Jugendkonzept und im männlichen Bereich hat er die leistungsorientierte JHA Baden gemeinsam mit Phönix Sinzheim auf den Weg gebracht. Aufgrund seiner Tätigkeit in Sinzheim und bei der JHA Baden war für konzeptionelle Jugendarbeit bei der SG zuletzt immer weniger Zeit, sodass man in Ottersweier und Großweier einen neuen Weg beschritt. Künftig soll es für den männlichen und weiblichen Jugendbereich unterschiedliche Verantwortliche geben, da auch die Aufgaben und Herausforderungen jeweils komplett andere sind.
Den weiblichen Jugendbereich übernimmt als Jugendkoordinator der langjährige Jugend- und Frauentrainer Ralf Paulus. Viele Jahre Trainer der weiblichen E-Jugend kennt er nahezu alle Spielerinnen der SG und deren Stärken und Schwächen. Also prädestiniert für diesen Job. In einem ersten Workshop wurde die künftige Ausrichtung im weiblichen Bereich ausgearbeitet. Zu lange hing man an glorreichen vergangenen Zeiten und man hat die Zeichen der Zeit lange nicht erkennen wollen. Die starke Nachbar-SG Kappelwindeck/Steinbach ist inzwischen meilenweit enteilt. Lange Zeit versuchte man, den Nachbarn nachzuahmen, ohne dass die personellen und zeitlichen Ressourcen zur Verfügung standen.
„Wir wollen künftig keineswegs kleinere Brötchen backen“, sagt Ralf Paulus. „Dass wir insgesamt neun reine Mädchenmannschaften gemeldet haben, zeigt, dass wir vieles auch richtig machen.“ Die „richtigen Brötchen“ sollen es künftig sein. „Wir wollen eine Alternative darstellen. Für den absoluten Spitzensport reicht es aufgrund des starken Nachbarn nicht, aber wir wollen allen handballbegeisterten Mädels eine Plattform bieten und jedes Mädchen passend zu den Fähigkeiten fördern.“ Man müsse dann damit leben, dass einige hochtalentierte Mädels die Chance auf Spitzensport woanders suchen. „Aber wir legen keine Steine in den Weg und die Tür bleibt für eine Rückkehr immer offen“.
„Ambitionierter Wettkampfsport“ hat man sich als Überschrift auf die Fahnen geschrieben. „Bei uns landet keine Spielerin auf dem Abstellgleis“, verspricht der neue Jugendkoordinator. Wer sich verbessern möchte, bekommt bei der SG die Möglichkeit. Dabei freut man sich auch immer wieder über Quer-, Neu- und Wiedereinsteiger.