F1 – Gewonnen und doch verloren

PR-F1Frauen, Handball, SG Ottersweier/Großweier

Die SG Ottersweier/Großweier gewinnt Relegationsheimspiel gegen die HSG Dreiland – Abstieg aufgrund schlechterer Tordifferenz  

SG Ottersweier/Großweier – HSG Dreiland 19:18 (9:9) Handball Südbadenliga

Am Wochenende stand für die SG Ottersweier/Großweier das entscheidende Relegationsspiel gegen die HSG Dreiland an. Im Hinspiel in Weil unterlag die SG Ottersweier/Großweier noch mit 22:26. Somit waren die Vorgaben für diese entscheidende Partie klar und deutlich. Im Rückspiel gegen die HSG Dreiland musste nun ein Sieg mit mindestens fünf Toren Unterschied her, um den Klassenerhalt in der Handball-Südbadenliga zu sichern.  
Allerdings waren die Vorzeichen für Trainer Hans-Peter Knopf für diese Partie alles andere als gut, ausgerechnet in diesem Spiel fehlten wichtige Stammkräfte, so Annika Görtler wegen Urlaub, Cindy Huck und Janina Hirscher fehlten verletzt und der Einsatz von Elena Metzinger war fraglich, nach einem Kurzeinsatz mit Torerfolgen musste sie auch behandelt werden kam aber später wieder in die Partie.
Die Handballsaison 2023/24 ist in der Südbadenliga nach allen Relegationsspielen jetzt beendet und für die SG Ottersweier/Großweier ist mit dem Rückspiel am Freitagabend der Abstieg in die Landesliga die erschreckende Wahrheit. Nach der Niederlage am vorherigen Wochenende in Weil am Rhein hätte die SG Ottersweier/Großweier  fünf Tore gegen die HSG Dreiland aufholen müssen. Wie beim Hinspiel bot sich den zahlreichen Zuschauern in der Ottersweierer Halle ein spannendes Handballspiel. Den Damen von SG-Trainer Hans-Peter Knopf waren sich ihrer Aufgabe bewusst und gingen von Beginn an beherzt zu Werke, Jula Knopf, Elena Metzinger und Dana Hodapp schafften schnell bis zur dritten Minute eine 3:0 Führung, die Halle mit den 250 Zuschauen stand kopf. Die erstmals in dieser Saison auflaufende Anina Hodapp hatte ein besonderes Auge auf Dreiland Torjägerin Marija Milenkovic zu werfen, um den Gästen die Tormaschine an die kurze Leine zu legen. Doch auch die HSG Dreiland kam dann immer besser ins Spiel und glich bis zur zehnten Minute durch ein Siebenmetertor von Tina Wollschläger zum 4:4 aus, die Partie war offen. Anschließend entwickelte sich eine spannende Partie mit knappen und wechselnden Führungen. So ging man analog dem Hinspiel mit einem 9:9 Unentschieden in die Halbzeitpause. Die wenigen Tore in der ersten Spielhälfte sind Beweis für eine kompakte Abwehrleistung beider Mannschaften. Die zweite Spielhälfte begann für die HSG Dreiland besser und so erarbeiteten sie sich bis zur 48. Minute einen kleinen 12:15  Vorsprung. Hier zeigten die Knopf-Damen immer wieder, dass sie sich nicht aufgeben werden und kämpften um jeden Ball. Doch einen Vorsprung von vier Toren zu erreichen, war an diesem letzten Spieltag gegen die sehr defensiv stehenden und im Verhältnis großen Spielerinnen aus dem Süden nicht mehr möglich. Vor allem Dreiland Keeperin Ena Brisevac zeigte den SG-Spielerinnen mit glänzenden Paraden die Grenzen auf. So gewannen die Spielerinnen der SG Ottersweier/Großweier mit dem letzten Siebenmetertor durch Marion Hauser zwar mit 19:18 das Endspiel, aber verloren die Relegation und den Klassenerhalt. Für die Mannschaft und das Trainerteam ist es immer noch schwer zu verstehen, dass man als achtplatzierter der Liga mit einem ausgeglichenen Punktekonto nun in die Landesliga muss. Rückblickend auf die Saison hat man es in den Spielen gegen vermeintlich schlechtere Mannschaften verpasst, den ein oder anderen wichtigen Sieg zu holen. Trainer Hans Peter Knopf entlässt die Spielerinnen nun erst einmal in ihre wohlverdiente Pause, um dann gemeinsam motiviert und sicherlich Sieges-hungriger in die neue Saison zu starten.
Auch SG-Trainer Hans-Peter Knopf musste nach der Partie sich erst einmal sammeln, um dann am späten Abend Gewissheit zu bekommen. „Nachdem man die Runde mit einem ausgeglichenen Punktekonto beendet hatte, war es den Durchführungsbestimmungen des SHV geschuldet, dass wir über 40 Tage nach Abschluss der regulären Saison noch zwei Relegationsspiele bestreiten müssen“. „Die Einladung hierzu erhielten wir über drei Wochen nach dem letzten Spieltag“. „Mit der HSG Dreiland, die zwar heute im Rückspiel mit 19:18 bezwungen wurde, setzte sich letztendlich die kampfstarke Mannschaft vom Oberrhein nach deren 26:22 Sieg im Hinspiel aufgrund der besseren Tordifferenz durch“. „Über diese zeitlich sehr späte Ansetzung dieser Spiele darf sich jeder seine eigene Meinung bilden“. „Das Spiel in der voll besetzten Sporthalle in Ottersweier am Freitagabend war ein Spiegelbild der ganzen Saison“, so Hans-Peter Knopf. „Während man in der Abwehr richtig gut agierte, waren es vergebene Torchancen oder technische Fehler, die die HSG Dreiland dann mit einfachen Toren bestrafte“. Nachdem am letzten Spieltag der Aufstiegsrunde keines der beiden Baden-Württembergischen Teams den Sprung in die 3. Liga geschafft hat, heißt es nun für die SG Ottersweier/Großweier den bitteren Gang in die Landesliga anzutreten. Der Blick von Hans-Peter Knopf geht schon in die kommende Saison in der Landesliga. „Nun heißt es erst mal abschalten, die Verletzungen auskurieren, neue Kräfte sammeln, um dann eine Klasse tiefer eine gute Rolle zu spielen“. Die Zielsetzung ist hier bei den Verantwortlichen klar, der direkte Wiederaufstieg soll ins Auge gefasst werden.

Ottersweier/Großweier: Hauser 4/3, Knopf 4, Dana Hodapp 3, Metzinger 3/1, Belikan 2, Zimmer 2, Anina Hodapp 1, Beyrle, Hördt, Mettke, Rückert, Stortz, Tessari, Wöhrle.
Dreiland: Wollschläger 5/1, Milenkovic 4, Darius 3, Sautter 3, Hopp 2, Knössel 1, Brisevac, Ferraro, Herzog, Kirsch, Ohlsen, Potoniec, Reinke, Volz.

RB