Frauenhandball- Landesliga: TS Ottersweier II – HSG Murg 23:23 (11:16).
Ein gewonnener oder ein verlorener Punkt? Diese Frage stellt sich nach Unentschieden im Handball fast immer. Doch selten war eine umfassende Antwort so schwer. „Nach der unterirdischen Halbzeit hätte ich den Punkt sofort genommen“, meinte TSO-Trainer Ralf Paulus nach dem Spiel. Doch als die TSO drei Minuten vor Schluss mit 23:21 in Führung war und sogar das 24. Tor in der Luft lag, hatte man fast schon zwei Zähler eingeplant.
Die Voraussetzungen vor diesem Spiel waren alles andere als rosig. Dass Melina Strack (verletzt) und Veronika Svigir ausfallen würden, war bereits klar. Kurzfristig fielen dann auch noch Ramona Westermann und Karen Samlenski krankheits- bzw. verletzungsbedingt aus. Diana Skerra wollte es nach ihrer Verletzung vor zwei Wochen zwar probieren, musste aber nach wenigen Minuten auch zurück auf die Bank. Gerade auf den Rückraum kam gegen die HSG Murg mit deren defensiver Abwehr viel Arbeit zu. Deshalb wog der Ausfall von Westermann und Svigir umso schwerer die die Verantwortung lastete auf Katrin Ferber und auf Vanessa Pfeifer. Letztere musste aber direkt vor dem Spiel bereits bei den A-Mädchen gegen Allensbach über 50 Minuten Höchstleistung bringen.
Dennoch nahm man sich im TSO-Lager vor, sich in dem enorm wichtigen Spiel gegen die HSG Murg beherzt zur Wehr zu setzen. Dies gelang in der Anfangsphase allerdings überhaupt nicht. Im Angriff hatte man es wie erwartet schwer, problematisch war aber, dass man eine völlig indiskutable Leistung in der Abwehr ablieferte. Klar, auch dort war die Zusammensetzung anders als gewohnt, das erklärt aber nicht, warum man pylonenähnlich agierte. So hatten die Gäste keine großen Schwierigkeiten, über 2:6 auf 3:10 davonzuziehen. Bereits nach 26 Minuten stand es 8:15 und ein Debakel deutete sich an. Erst in den Schlussminuten der ersten Halbzeit kam die Turnerschaft etwas besser ins Spiel und kam zumindest im Angriff zu mehr Treffern. Vor allem Vanessa Pfeifer – wie gesagt bereits 50 Minuten in den Knochen – deutete in dieser Phase schon an, welch überzeugende Leistung sie an diesem Abend abliefern wird.
Dennoch war es schwer, im TSO-Lager zur Halbzeitpause auch nur im Ansatz etwas Positives zu erkennen. Eine Veränderung musste her, so stellte man zum Wiederanpfiff die Abwehr gleich mehrfach um. Die TSO-Abwehr stand nun viel besser, und zwang den Gegner zu vielen Fehlern. Auch Keeperin Lisa Spitznagel war jetzt im Spiel und gab ihrem Team den nötigen Rückhalt. Vorne avancierte Vanessa Pfeifer auf Rückraum Links endgültig zur Leistungsträgerin. Die TSO kam folgerichtig auf 16:18 heran und beim 19:19 erstmals nach dem 1:1 wieder zum Ausgleich. Das Momentum war nun auf Seiten der Turnerschaft, sie erhöhte auf 22:20 und 23:21. Doch da man die sich bietenden Gelegenheiten zum 24. Treffer nun ausließ, kam die HSG Murg am Ende doch noch zum Ausgleich.
TS Ottersweier II: Spitznagel; Stengele, Nicole Zimmer, Luisa Zimmer (1), Carolin Zimmer (7), Keller (3), Paulus, Skerra, Pfeifer (9/3), Hörth, Leins, Ferber (3)
HSG Murg: Zapf, Adrijana Schmieder; Eisenbarth, Maria Felder (4), Feser (7), Krech (1), Fritz (4), Sandra Schmieder (5/3), Fortenbacher, Karnasch, Weiler (1), Katharina Felder (1)