„Es kribbelt schon“, gab Henning Falk vor dem Spiel zu und Gabriel Audörsch ergänzte „diesmal gehen wir mit einer anderen Einstellung ins Spiel“. Die Niederlage aus der Qualifikation fuchste die D-Jugend der SG Ottersweier/Großweier immer noch. Zu ungewöhnlicher Spielzeit, am Donnerstagabend, bestand die Möglichkeit der Wiedergutmachung. Zahlreiche Eltern machten pünktlich Feierabend, um das Spitzenspiel gegen die SG Freudenstadt/Baiersbronn live in der Schwarzwaldhalle Achern mit zu verfolgen.
Belohnt wurden sie mit einer Handballgala erster Güte. Trainer Kalman Fenyö hatte seine Jungs bestens auf das Spiel vorbereitet. Verzichten musste er auf den erkrankten Finn Leppert, der sich via WhatsApp die Zwischenstände mitteilen ließ und so im Bett (mit-)fieberte.
In der 9. Minute nahm sich die SG Freudenstadt/Baiersbronn die erste Auszeit, um zu verdauen, was da auf der Platte gerade passierte. Die Gastgeber waren bereits mit 6:1 davon gezogen. Der Sturm der SG Ottersweier/Großweier ließ sich durch die kompakt stehende Abwehr der Schwarzwälder nicht beeindrucken. Schnell hatte man gemerkt, dass man mit Einzelaktionen nicht durch die Abwehrreihe hindurch kam. Mit teilweise traumwandlerischer Sicherheit spielten sich die Ottersweierer Stürmer den Ball zu, bis einer am Kreis frei zum Abschluss kommen konnte. Die Zuschauer verfolgten an diesem Abend wohl die beste Mannschaftsleistung der Saison.
Mit 20:9 war zu Beginn der zweiten Halbzeit das Spiel für die Freudenstädter kaum noch zu drehen. Aber aufgegeben hatten sie noch nicht. Sie erhöhten den Druck in der Offensive. Doch zahlreiche Zuspiele wurden Opfer der Ottersweierer Abfangjäger. Blitzschnell wurde dann der Konter vorbereitet und wieder einmal klingelte es im Kasten von Freudenstadt.
Viel Kreativität und Ballsicherheit bewies Ricco Kiefer auf halbrechter Position. Stets suchte er sich eine neue Ecke aus, in die er den Ball versenkte. Mal lang, mal kurz, mal unter die Latte und auch durch die Beine des Freudenstädter Torwarts. Mit acht Toren wurde Riccos Risikobereitschaft beim Abschluss belohnt. Den größten Torhunger hatte Henning Falk mit 14 Treffern. Die weiteren Tore erzielten Matthieu Fenyö (8), Benet Fenyö (6), Nils Ackermann und Jonathan Huber (je 3).
Bei 42:23 ertönte die Schlusssirene. Während der gesamten zweiten Halbzeit konnte man Freudenstadt also auf Abstand halten. Oder wie es Jonathan Huber nach dem Spiel ausdrückte: „Wenn du in Führung liegst und so weiterspielst, dann kannst du gewinnen“.
Am Sonntag geht es zur TuS Helmlingen. Auch hier ist ein Sieg wichtig, denn zwischenzeitlich hat die SG Freudenstadt/Baiersbronn einen Sieg gegen die Panthers Gaggenau eingefahren und bleibt uns in der Tabelle dicht auf den Fersen.
Link: Aktuelle Tabelle D-Bezirksklasse
Fotos: Gerhard Huber